KI Sidekicks: Tools, Tipps und Tretminen

Als SEOs und Content-Experten nutzen wir seit 2021 KI-Tools – folgend finden Sie einige unserer Favoriten. Disclaimer: Wir sind Affiliate-Partner von Jasper und Neuroflash. Wenn Sie einen der Anbieter-Links nutzen, bekommen wir bei einem möglichen Abschluss einen Obulus vom Anbieter.

Seit dem offiziellen Release von ChatGPT (November 22) sei’s dem Herrn getrommelt und gepfiffen:
Text-KI-Tools sind das Zaubermittel, um SEO-optimierte Texte oder Blogartikel auf Knopfdruck und im Sekundentakt auszuspucken. Oder E-Mails. Oder oder.

Youtube-Guides und LinkedIn-Posts überschlagen sich vor Begeisterung und schütten uns mit
„Instant-auf-Google-Rank-1“-Rezepten zu.

Spielende Roboter/Kinder – Midjourney

Nur: Ganz so einfach ist es nicht.

Haben Sie schon mit einem der Tools gearbeitet?
Dann sollte Ihnen die folgenden 3 Phasen bekannt vorkommen:

  • Ungläubige Begeisterung!
  • Ernüchtertes „Ok, aber ist schon ganz cool“, gefolgt von
  • „hm, so RICHTIG doll ist es ja nicht“.

Am Anfang wirft die Maschine erstmal nur Standard-Marketing-Sprech aus. Und auch faktisch lässt sie gerne mal Fünfe gerade sein. Letzteres nennt sich Halluzinieren. (Wirklich.)

Warum ist das so? Geht es auch besser?
Spoiler: Ja, geht es. Man muss der Maschine nur richtig und gut zureden.

Prompting – das Füttern der KI

Wenn Sie von der KI einen Text haben wollen, müssen Sie ihr sehr detailliert sagen, was Sie als Ergebnis wünschen: Eine Überschrift, Keywords, Hintergrundinfos zu Ihren Produkten/Themen, Formate (Aufzählungen), Form. Die Maschine analysiert diese Eingaben und berücksichtigt diese bei der Texterstellung.

Ein kurzes Beispiel:

Eingabe 1: „Wir sind ein deutscher Anbieter von Anlagensteuerungssoftware und haben „Produkt Z“ 250x in ganz Europa im Einsatz. Unsere Kunden sind hauptsächlich große Mittelständler im Maschinenbau und nutzen unsere Lösung, um Prozesskosten zu senken und die Effizienz der Produktion deutlich zu erhöhen. Hast Du verstanden?

Mit „Hast Du verstanden?“ stellen Sie sicher, daß die KI Ihre individuellen Details berücksichtigt, aber nicht sofort mit dem Schreiben loslegt. Innerhalb einer Chat-Session merkt sich die Maschine diese Infos (das nennt sich das stateful chat) und die KI kann auf dieses Wissen – Produktinfos, Elevator-Pitch, PR-Abbinder, … – später jederzeit zurückgreifen.

Eingabe 2: „Ich möchte, daß Du einen Text zum Thema „KI im Maschinenbau“ schreibst. Schreibe bitte in einem professionellen und freundlichen Ton. Der Text darf maximal 250 Wörter lang sein und sollte mit einem CTA enden.

Das Ergebnis sieht schon besser aus als mit der knappen Anweisung „Schreibe einen Text zu KI im Maschinenbau“ ohne Zusatzinfos. Je mehr Details Sie der KI geben, desto schneller bekommen Sie brauchbare Ergebnisse, zugeschnitten auf Ihren Anwendungsfall.

Um das Füttern der KI einfacher zu machen, kommen Tools wie Jasper oder Neuroflash ins Spiel: Sie bieten eine Oberfläche, in die fertige Briefing-„Rezepte“ eingebaut sind. So werden Sie durch den Briefing-Prozess geführt und kommen deutlich schneller zu brauchbaren Ergebnissen.

Alternativ können Sie sich z.B. mit ChatGPT eigene GPTs bauen, die den richtigen Kontext (Schreibstil, Zielgruppendefinition, „Ent-KI-Hacks“ …) gebrauchsfertig mitbringt.

Tönt gut? Dann lassen Sie uns wissen, wie wir Sie unterstützen können.

Die besten KI-Text-Tools im Vergleich

Es gibt mittlerweile dutzende KI-basierter Text-Tools und immer Anbieter wie Notion, Office oder Canva integrieren KI-Funktionen in ihre Anwendungen. Da „unter der Motorhaube“ weitestgehend ähnliche KI-Funktionalität läuft, unterscheiden sich die Tools in der Einfachheit der Anwendung sowie in einigen Spezialitäten:

  1. ChatGPT – ist eine der leistungsstärksten Anwendungen auf dem Markt und lässt dem User 100% Freiheit. Allerdings fordert die Oberfläche ordentlich Wissen & Erfahrung zum Thema Prompting. Wer die volle Kontrolle über den Schaffensprozess haben möchte und ohne Einschränkungen vorgefertigter Rezepte arbeiten will, ist beim Erfinder von GPT bestens aufgehoben.
    Kosten: 20$/Monat (geht auch kostenlos, Sie haben im Profi-Account mehr Briefingmöglichkeiten).
  2. Neuroflash – die Lösung des Hamburger Anbieters ist unserer Erfahrung nach etwas stärker in der deutschen Sprache. Anders als bei den meisten Mitbewerbern basieren die Sprachverarbeitungsmodelle von Grund auf der deutschen Sprache. Zusätzlich verwendet neuroflash proprietäre Algorithmen zur semantischen Annäherung und Emotionszuordnung, die die Assoziationen und Gefühle der Verbraucher (in 17 Sprachen) mit einer Genauigkeit von bis zu 99 % vorhersagen können. So erhalten Sie in Echtzeit Feedback darüber, wie gut die Texte Emotionen und implizite Assoziationen in den Köpfen ihrer Kunden auslösen.
    Kosten: ab 29€/Monat (20.000 Wörter pro Monat, Testaccount kostenlos)
  3. Jasper.ai – ist Primus und gefeiertes Text-KI-Einhorn in den USA. Als Benutzer bekomme ich massig fertige „Rezepte“, mit denen sich auch längere Texte schreiben lassen. Daneben Ein Chrome-Addon stellt nützliche KI-Funktionen direkt im Browser zur Verfügung.
    Kosten: ab 49$/Monat (50.000 Wörter pro Monat, Testaccount kostenlos)

Tipps

Wenn Sie KI-basierte Text-Tools verwenden, gibt es einige Tipps, die Sie befolgen sollten, um die Effektivität Ihrer Inhalte zu steigern. Wenig überraschend: Es sind die gleichen Punkte, die jede gute Kommunikation ausmachen:

  1. Definieren Sie Ihr Publikum – bevor Sie anfangen, Texte mit KI-Tools zu generieren, sollten Sie sich über Ihr Publikum im Klaren sein. Was sind ihre Bedürfnisse und Interessen? Welchen Stil bevorzugen sie? Indem Sie diese Informationen berücksichtigen, können Sie Texte erstellen, die für Ihre Zielgruppe optimiert sind.
  2. Nutzen Sie die Stärken der Tools – jedes KI-Text-Tool hat seine eigenen Stärken. Indem Sie die Funktionen jedes Tools verstehen, können Sie diese optimal nutzen und Texte erstellen, die besser auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sind.
  3. Füttern Sie die Maschine mit individuellen Details – je spezifischer Sie die KI über Produkte, Zielgruppen, Preise und Wunschformat des Contents briefen, desto näher wird das Ergebnis bei Ihrer Vorstellung landen.
  4. Bonus: Prompting (also das korrekte Füttern von KIs) – Prompting ist eine Kunst für sich. Es lohnt sich, sich durch das eine oder andere Tutorial durchzuarbeiten. Wenn Sie Empfehlungen dazu von uns haben möchten, schreiben Sie mit unter vs@k60.com eine kurze Nachricht. Ich schicke Ihnen dann aktuelle, ausgewählte Links.

Tretminen

Obwohl KI-Text-Tools den Content-Output und die formale Qualität steigern (können), gibt es auch Tretminen, die Sie vermeiden möchten:

  1. Fehlender menschlicher Touch – KI-Text-Tools sind großartig für die Erstellung von Texten und das Liefern von Ideen. Nicht liefern können sie kreative Akzente & Sprachwendungen, den wir Menschen automatisch in unsere Texte einfließen lassen. Stellen Sie sicher dass Ihre Texte die persönliche Note haben, die Ihre Zielgruppe erwartet und schätzt.
  2. Die KI ist nur Ihr Sidekick – trotz aller Begeisterung für Inspiration, Struktur und (teil)fertige Inhalte: KI-Text-Tools sind Ihr Werkzeug, um mehr und bessere Inhalte zu schreiben. Aber Sie sind der Autor – nur Sie kennen die Sorgen & Wünsche Ihrer Zielgruppen und können somit relevante Inhalte erstellen.
  3. Checken Sie IMMER die Fakten – KI-Tools verpacken manchmal hanebüchenen Unsinn in wohlfeile Worte. Ließt sich wahrscheinlich super, ist aber sehr peinlich wenn einem Halluzinationen durchrutschen. Glauben Sie mir =)

Denken Sie beim Einsatz von KI-Tools immer an Disney’s Zauberlehrling:
Wenn Sie die Besen nicht kontrollieren, steht der Keller bald unter Wasser. Seien Sie nicht wie Mickey.

Conclusio

KI-Text-Tools sind eine großartige Möglichkeit, um die Effektivität in der Content-Produktion zu steigern. Indem Sie die Stärken der Tools nutzen, Ihre Zielgruppe verstehen und kreativ sind, können Sie hochwertige Texte erstellen, die funktionieren. Aber bleiben Sie immer wachsam – die Maschine verhält sich schnell wie ein 5-jähriger mit der Sprachgewandtheit eines 50-jährigen.

Der Autor

Veith Schörgenhummer, Jahrgang 1969, seit 1994 begeisterter Bewohner des Internets. Technikbegeistert, pragmatisch; Spezialgebiete: SEO, Leadgenerierung, Technologieberatung.

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