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7 Fallstricke des Onlinemarketings. Heute: Der Relaunch.

    Es gibt für Firmen viele Möglichkeiten, das eigene Webteam in den Wahnsinn und Teile des Budgets in den Orkus zu befördern. Beleuchten wir hier einen besonders üblen Kandidaten – den Relaunch – und einige bewährte Maßnahmen, dem Thema das Explosive zu nehmen.

    Warning-Sign_Blasting-Area„Wir müssen die Website relaunchen.“
    Jede/r im Marketing kennt diesen Satz, der nach Aufbruch riecht. Ein neues Design muss her, und bei der Gelegenheit müssen Struktur und Inhalte ebenfalls überarbeitet werden. Alles neu macht der Mai und danach ist alles besser. Oder zumindest anders, und anders ist gut. Was Neues halt.

    Das Team macht neu, überarbeitet Sitestruktur & Design, die Navigation wird aufgebohrt und optische Opulenz ist sowieso Pflicht, nicht Kür. Dann – am Tag X – geht es live: Man hat einen ordentlichen Brocken Arbeit erledigt.

    Und dann passiert Seltsames. Google-Ranking, Besucherzahlen und Conversion Rates brechen ein und Ihr erster Gedanke ist: „WTF?“

    Relaunch-Forensik

    Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Flugzeug. Ein Notfall zwingt Sie im Cockpit Platz zu nehmen, um die Maschine sicher am Ziel zu landen. Würden Sie zuerst alle Knöpfe drücken und an allen Hebeln ziehen in der Hoffnung, daß das Richtige passiert? Wohl kaum. Dieses Vorgehen wäre reines Glücksspiel – Sie wüssten nicht welcher Knopf/Hebel Ihnen hilft, das Ziel zu erreichen.

    Interessanterweise ist ein Relaunch exakt das:
    Das gleichzeitige Ändern an allen Enden und Ecken. Die Wahrscheinlichkeit gezielter Verbesserung? Nahe Null.

    Eine Website kann zwar nicht vom Himmel stürzen. Aber Benutzerfreundlichkeit, Conversion Rates oder Suchmaschinenranking können abstürzen, und sie tun es beim Full-Relaunch meistens auch. In den letzten 15 Jahren wurden wir oft nach dem going live als Feuerwehr dazugerufen, wenn sich Ergebnisse „seltsam anfühlten“.
    Resultat: Die gemeinsame Erarbeitung eines Heil- und Kostenplans, um wieder auf das alte Niveau zu kommen.

    4 einfache Regeln gegen böse Überraschungen

    Die folgenden Punkte hören sich ein bischen nach Konfuzius an. Aber es ist tatsächlich so einfach:

    1. Ein Schritt nach dem anderen.
      Verändern Sie schrittweise, niemals alles auf einmal. Sie wollen ja nicht, daß das Projekt zum Glücksspiel wird. Das Werkzeug der Wahl heisst A/B-Testing: Wir setzen z.B. Visual Website Optimizer oder Optimizely ein. Test&Target von Adobe oder Maximyser sind für Multivariat-Tests hervorragende Tools.
    2. Das Wichtige zuerst.
      Webanalyse zeigt Ihnen im Vorfeld existierende Probleme und meist auch direkt den Weg zur besseren Lösung. Außerdem ermöglicht sie Ihnen zu priorisieren: Wo liegt das größte Potential für Verbesserung? Wo fangen wir an? Das spart Zeit und Geld. Mehr über die von uns eingesetzten Webanalysetools finden Sie hier.
    3. Fragen Sie um Rat.
      A/B- und Multivariat-Testing ist nicht nur Frage des richtigen Tools und seiner versierten Anwendung, sondern vor allem eine Frage der Prozessintegration. Ziehen Sie in der Vorbereitungsphase erfahrene Ratgeber hinzu, bis Ihr Team sicher auf eigenen Beinen steht. Das schont Ihre Zeit & Nerven.
    4. Interdisziplinäre Teams gewinnen.
      Technik, Programmierung, SEO, Webanalyse, Usability und Design sind die Grundlagen, damit Ihre Zielgruppe Ihre Inhalte gut findet. Jedes einzelne dieser Themen birgt mögliche Show-Stopper, und in Kombination werden die Risiken unüberschaubar. Auch wenn Marketing, IT und Agenturen sich oft nicht grün sind: Jeder Bereich sieht andere Gefahren & Potentiale – brechen Sie (Denk-)Silos auf.

    Diese Regeln sind nicht alles. Aber diese Regeln zu ignorieren kostet unnötig Zeit, Geld und Nerven.
    Ein Relaunch im traditionellen Sinne macht keinen. Wirklich nicht.

    Wie sehen Sie den Relaunch? Wie sind Ihre Erfahrungen?
    Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

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